Was sind ETFs?

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Eine Anlagewelt ohne ETFs ist heutzutage kaum noch vorstellbar. Mehr als 4 Billionen US-Dollar werden alleine in Fonds investiert, die US-Indizes abbilden, und das, obwohl es diese Art von Investments erst seit knapp 30 Jahren gibt.

Die meisten Neueinsteiger in den Wertpapiermarkt investieren in ETFs, da sie im Allgemeinen mit niedrigeren Gebühren und einem geringeren Risiko verbunden sind als andere Anlagestrategien.

Aber was ist nun eigentlich ein ETF? Wenn du noch keine Erfahrungen mit Investments gesammelt hast, kann es sich lohnen, genau zu verstehen, worauf du dich einlässt, wenn du in einen ETF investierst.

Den Index abbilden

Ein ETF ist ein börsengehandelter Fonds. Es handelt sich dabei also um einen Geldpool verschiedener Anleger, der aus eigenen Anteilen besteht und offen an einer Börse gehandelt werden kann. Im Gegensatz zu anderen aktiengebundenen Produkten richtet sich die Rendite der Anleger hier allerdings nicht danach, wer die ETF-Anteile kauft oder verkauft. Stattdessen bildet der Fonds einen Index ab, also eine weitere Sammlung von Anteilen. Einige ETFs bilden einen bekannten Index wie den S&P 500 ab, der aus den 500 größten US-Aktien besteht. Es gibt aber fast so viele Indizes wie Aktien.

ETFs bilden ihren Index ab, indem sie für ihre Anleger Anteile an diesem Index kaufen. Wenn dein ETF also den S&P 500 abbildet, besitzt er wahrscheinlich Aktien jedes einzelnen der 500 Unternehmen, die in diesem Index enthalten sind. Wenn sich die Aktienkurse dieser Unternehmen ändern, verändert sich auch der Index und damit der Wert des ETF-Anteilspreises. Anstatt aber jede dieser Aktien kaufen zu müssen, kann ein Anleger durch den Kauf von Anteilen an einem ETF dieselben Vorteile erzielen.

Dabei gilt zu beachten, dass ETFs ihren Index genau aber nicht perfekt abbilden. Das liegt daran, dass die Fonds die Anteile kaufen und verkaufen, um die Bewegung des Index nachzuahmen. Große ETFs weisen eine nahezu identische Wertentwicklung wie die von ihnen abgebildeten Indizes auf. Dies kann allerdings je nach Fonds variieren.

Dividenden

Was ist also mit all den Vorteilen wie Stimmrechten und Dividenden, die Aktieninhaber genießen? Geben ETFs diese Vorteile auch an ihre Anleger weiter?

Teilweise. Die Dividenden, die von den abgebildeten Unternehmen ausgeschüttet werden, geben ETFs in voller Höhe an ihre Anleger weiter. Der ETF kann jedoch entscheiden, ob dieser Betrag in bar oder als zusätzliche Investition in den ETF ausgezahlt wird. In jedem Fall kommt der Anleger aber in den Genuss dieses Vorteils.

Bei den Stimmrechten wird es etwas schwieriger. Während manche ETFs Unternehmensanteile besitzen, halten die ETF-Anleger nur Anteile am Fonds, sodass sie für die im Index enthaltenen Unternehmen keine Stimmrechte besitzen.

Viele Anbieter von ETFs veröffentlichen allerdings Abstimmungsrichtlinien. Blackrock, eine der weltweit größten Investmentgesellschaften und Anbieter von ETFs, veröffentlicht beispielsweise eine detaillierte Richtlinie darüber, wie bei Aktionärsversammlungen abgestimmt wird. Wenn es dir wichtig ist, dass deine Belange als Investor berücksichtigt werden, kannst du dich einfach nach einem ETF umsehen, der bei den Versammlungen der entsprechenden Unternehmen so abstimmt, wie du auch abstimmen würdest.