Was sind Dividenden?

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Wenn du noch neu in der Welt der Investments bist, sind Dividenden für dich vielleicht noch ein Fremdwort. Allerdings können Dividendenzahlungen für dein Portfolio einen großen Unterschied machen, wenn du sie richtig verstehst.

Die Tatsache, dass man als Aktionär Mitinhaber eines Unternehmens ist, ist für viele ein abstraktes Konzept. Schließlich hat man erst dann wirklich Entscheidungsbefugnis und andere besondere Privilegien, wenn man die Mehrheit der Aktien besitzt.

Dividenden hingegen geben Aktionäre viel eher das Gefühl, an einem Unternehmen beteiligt zu sein. Unternehmensinhaber haben Anspruch auf einen Teil des Gewinns, und über die Dividende werden Gewinne an die Aktieninhaber ausgeschüttet.

Natürlich brauchen Unternehmen auch einen gewissen Teil ihres Gewinns, um das Geschäft am Laufen zu halten. Deshalb verkünden die Vorstände in der Regel irgendwann nach Ende eines Geschäftsjahres, welche Dividende ausgeschüttet wird, nachdem die Aktionäre darüber abgestimmt haben. Der Gewinnanteil, der an die Aktionäre ausgezahlt wird, wird auch als Ausschüttungsquote bezeichnet.

Schauen wir uns doch anhand eines Beispiels an, wie das im richtigen Leben funktioniert. Angenommen, Unternehmen X hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 500 Millionen Euro erwirtschaftet und 100 Millionen Aktien im Umlauf. Dann hätte das Unternehmen pro Aktie einen Gewinn von 5 Euro gemacht. Das Unternehmen beschließt nun eine branchenübliche Ausschüttungsquote von 43 %, das heißt, die Dividende pro Aktie beträgt 2,15 Euro. Als Aktionär erhältst du also für jede Aktie 2,15 Euro, bei 100 Aktien 215 Euro und so weiter.

So kannst du deine Dividende nutzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Dividenden zu nutzen. Manche Leute geben das Geld am liebsten einfach aus. Andere versuchen, ein Anlageportfolio aufzubauen, das groß genug ist, um vollständig von den Dividenden zu leben, obwohl dies eine große Vorabinvestition erfordert.

Eine dritte Möglichkeit besteht darin, die Dividende zu reinvestieren, also den Dividendenerlös für den Kauf weiterer Aktien des Unternehmens zu verwenden. Diese Taktik ist so beliebt, dass viele Handelsplattformen, Broker und Fonds diese Option automatisch anbieten. Wenn man über die langfristige Rendite einer Aktie spricht, werden reinvestierte Dividenden häufig in die Berechnung miteinbezogen.

Es lohnt sich, nach dividendenfreundlichen Aktien zu suchen, wobei man bedenken sollte, dass man dabei auch einem gewissen Risiko ausgesetzt ist. Je höher die Dividende, desto riskanter die Investition. Eine ordentliche Dividende kann sich aber für dein Portfolio auch richtig auszahlen.

Eines noch: Behalte bei deinen Investments immer den Ex-Tag im Auge. Dies ist der letzte Tag, an dem eine Aktie gekauft werden kann, um noch von der Dividendenausschüttung für das entsprechende Geschäftsjahr zu profitieren. Nach diesem Tag sinkt der Aktienkurs normalerweise um die Höhe der Dividende. Wenn eine Aktie also mit 50 Euro gehandelt wird und ihre Dividende 2 Euro beträgt, sollte der Aktienkurs am Ex-Tag in der Regel auf 48 Euro fallen. Ein solcher Kursrückgang wird allerdings nicht wie andere Kursrückgänge berücksichtigt, da es sich dabei lediglich um den Abzug der Dividende handelt, die neuen Aktionären ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung steht.