Im Oktober 2018 wurde in Kanada der landesweite Verkauf und Konsum von Marihuana legalisiert. Auch viele US-Bundesstaaten haben davor und danach entsprechende Gesetze erlassen. In Europa hingegen ist Cannabis in fast allen Ländern nach wie vor illegal, obwohl einige Länder wie Spanien, Italien und Portugal den Konsum mittlerweile entkriminalisiert haben.
Ein Effekt der Legalisierung auf der anderen Seite des großen Teichs ist aber auch in Europa zu spüren: das explosive Wachstum von Cannabis-Aktien.
An dieser Stelle möchten wir zunächst eines klarstellen: Dieser Blog ist keine Rechtsberatung. Bevor du eine Investment-Entscheidung triffst, solltest du dich eingehend informieren und im Zweifel mit einem Anwalt sprechen.
Nachdem das nun geklärt ist, hier die Antwort: Als europäischer Investor kannst du bedenkenlos in internationale Cannabis-Aktien investieren. Die meisten großen Broker und Online-Trading-Plattformen bieten namhafte Cannabis-Aktien an. Einige wichtige Akteure sind an der New Yorker Börse notiert – ein weiterer deutlicher Hinweis auf die Akzeptanz in der Finanzbranche.
Bislang gab es noch kein Urteil eines europäischen Gerichts gegen ein Investment in legale Cannabis-Aktien.
In Cannabis-Aktien zu investieren ist genauso einfach wie das Investieren in jede andere Aktie: Du suchst dir ein Unternehmen aus, das dir gefällt, und kaufst Aktien. Im Katalog von Vivid Invest findest du einige der bekannten Namen der Cannabis-Branche, darunter Aurora Cannabis, Cronos Group und Tilray.
Nimm dir für die Überlegung, in welche Aktie du investieren möchtest, etwas Zeit, um die verschiedenen Arten von Marihuana-Unternehmen genauer zu verstehen: Da gibt es zum Beispiel die Züchter, die die eigentlichen Cannabis-Pflanzen anbauen, Einzelhändler, die die fertigen Produkte verkaufen, Lieferanten, die hydroponische Ausrüstung für die Züchter fertigen und vertreiben, und sogar Biotech-Unternehmen, die medizinische Produkte auf Cannabis-Basis herstellen.
Jeder dieser Unternehmenstypen hat sein eigenes Risikoprofil. Wie alle landwirtschaftlichen Unternehmen sind auch Züchter von der saisonalen Nachfrage und einer guten Ernte abhängig. Einzelhändler sind vom Konsumverhalten der Verbraucher betroffen und werden von Einzelhandelstrends beeinflusst. Die Lieferanten sind auf häufige und regelmäßige Bestellungen der Züchter angewiesen.
Auch die Rechtslage des Landes, in dem das Unternehmen ansässig ist, solltest du bei deiner Anlageentscheidung im Hinterkopf behalten: In den USA ist Marihuana auf Bundesebene immer noch illegal, was in den USA ansässige Züchter in eine schwierige Lage bringen könnte, falls die US-Regierung beschließen sollte, gegen sie vorzugehen. Im Gegensatz dazu sind die kanadischen Züchter vor solchen Maßnahmen etwas besser geschützt, da Marihuana dort auf nationaler Ebene legalisiert wurde und nur durch ein neues Gesetz wieder verboten werden kann.
Die Antwort auf diese Frage hängt wieder einmal ganz von dir ab. Wie sieht es mit deinem Risikoprofil aus? Insgesamt sind Cannabis-Aktien tendenziell volatiler als andere Branchen, was größere Preisschwankungen bei einzelnen Aktien bedeutet. Es ist also eine höhere Risikobereitschaft gefragt, wenn du in diese Branche investieren möchtest.
Insgesamt hat sich die Marihuana-Industrie besser entwickelt als der breite Markt, obwohl das nicht jedes Jahr der Fall war und ein Großteil davon auf einzelne Marihuana-Aktien wie Tilray zurückzuführen ist, deren Kurse in den letzten Wochen regelrecht in die Höhe geschossen sind.
Wie bei jeder Investition liegt die Entscheidung ganz bei dir. Die legale Marihuana-Industrie ist ein neues Feld, das wie jede andere Industrie mit Wachstumspotenzial unter Anlegern für viel Aufregung sorgt. Wie stark diese Branche wachsen wird, bleibt abzuwarten.
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