UG gründen – Mini-GmbH für Gründer:innen

Maximilian Schmidt18 Juni 2025
Letzte Aktualisierung am15 September 2025
UG

Die Unternehmergesellschaft (UG) ist die praktischste Lösung für Gründer:innen, die mit wenig Startkapital ein eigenes Unternehmen starten und persönliche Risiken minimieren möchten. Mit geringem bürokratischem Aufwand, digitaler Gründung und flexibler Struktur ist die UG besonders für Start-ups, Einzelgründer:innen und kleine Teams attraktiv – bei voller Haftungsbeschränkung. Diese kompakte Übersicht zeigt dir die wichtigsten Schritte, Kosten und Anforderungen für eine erfolgreiche UG-Gründung in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eine UG (haftungsbeschränkt)?
  2. Unterschiede zur GmbH
  3. Vorteile und Nachteile der UG
  4. Voraussetzungen für die Gründung
  5. Schritt-für-Schritt-Anleitung zur UG-Gründung
  6. Kosten der UG-Gründung
  7. Online-Gründung einer UG
  8. Fazit: Für wen eignet sich die UG?
  9. FAQ

Was ist eine UG (haftungsbeschränkt)?

Definition und rechtlicher Rahmen

Die Unternehmergesellschaft (UG) ist eine moderne und flexible Rechtsform, die vor allem für Gründer:innen eine attraktive Alternative zur klassischen GmbH darstellt.

Sie eignet sich besonders für Gründer:innen, die mit wenig Startkapital ein Unternehmen starten möchten. Die Haftung ist auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt – dein Privatvermögen bleibt geschützt.

Unterschiede zur GmbH

Merkmal UG (haftungsbeschränkt) GmbH
Mindeststammkapital 1 € 25.000 €
Sacheinlagen Nicht möglich (nur Bareinlagen) Möglich (Sach- und Bareinlagen erlaubt)
Rücklagenpflicht 25% Gewinn p.a., bis 25.000 € erreicht Keine gesetzliche Pflicht
Zielgruppe Beliebt bei Start-ups, Einzelgründern Für größere Unternehmen
Gründungskosten ca. 300–400 € (günstig mit Musterprotokoll) 1.000–2.000 € (höhere Formalitäten)
Namenspflicht „UG (haftungsbeschränkt)“ muss im Namen stehen „GmbH“ muss im Namen stehen
Flexibilität der Gewinnausschüttung Eingeschränkt (wegen Rücklagenbildung) Flexibel nach Gesellschafterbeschluss
Statuswechsel Nach Erreichen von 25.000 € Umwandlung in GmbH möglich Von Anfang an „GmbH“
Anzahl der Gesellschafter Bis zu 3 mit Musterprotokoll, sonst keine Begrenzung Keine Begrenzung
Haftung Beschränkt auf Gesellschaftsvermögen; Ausnahmen bei Pflichtverletzung Wie bei UG; strenge Geschäftsleiterpflichten

* Bareinlagen sind Einlagen in Form von Geld, die von den Gesellschaftern in die Gesellschaft eingebracht werden – entweder bar oder per Überweisung auf das Geschäftskonto. Sacheinlagen hingegen bestehen aus Vermögensgegenständen wie Immobilien, Maschinen, Fahrzeugen oder Rechten, die anstelle von Geld in die GmbH eingebracht werden. 

Wichtig: Bei der UG sind nur Bareinlagen erlaubt, bei der GmbH sind sowohl Bareinlagen als auch Sacheinlagen möglich.

Weitere Hinweise:

  • Die UG eignet sich besonders für diejenigen, die schnell und mit wenig Kapital starten möchten, allerdings mit strengeren Voraussetzungen bei der Gewinnverwendung.
  • Die GmbH bringt von Anfang an ein höheres Ansehen, mehr Flexibilität und ist besser für Geschäftsmodelle mit Investoren oder größeren Finanzierungsbedarf.
  • UG-Gesellschafter können ihre Gesellschaft später problemlos in eine GmbH umwandeln, sobald das dafür notwendige Stammkapital angespart wurde.
  • Beide Formate haben eine strikte Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen; bei Pflichtverletzungen kann aber eine sog. “Durchgriffshaftung” entstehen.

Für ausführliche Informationen siehe Die GmbH in Deutschland: Voraussetzungen, Vorteile, Pflichten und Kosten. Entdecke praxisnahe Einblicke, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anmeldung, Vorteile der GmbH und wie du die passende Rechtsform für dein Unternehmen auswählst.

Vorteile und Nachteile der UG

Vorteile

  • Geringes Startkapital reicht aus
  • Du profitierst von der Haftungsbeschränkung
  • Die Gründung ist unkompliziert und schnell
  • Flexible Gestaltungsmöglichkeiten

Nachteile

  • Pflicht zur Rücklagenbildung (Thesaurierungspflicht)
  • Eingeschränkte Kreditwürdigkeit im Vergleich zur GmbH
  • Etwas mehr Verwaltungsaufwand als bei Einzelunternehmen

Voraussetzungen für die Gründung einer UG

Die Unternehmergesellschaft (UG) bietet Gründer:innen eine unkomplizierte und kostengünstige Einstiegsmöglichkeit in die Selbstständigkeit – mit niedrigem Startkapital und beschränkter Haftung. Damit deine Gründung reibungslos verläuft, solltest du die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

  • Natürliche oder juristische Personen können gründen – allein oder im Team. Gründer:innen und Geschäftsführer müssen volljährig, geschäftsfähig und ohne negative Handelsregister-Einträge sein.
  • Mindestens 1 Euro Stammkapital ist Pflicht, und dieses Kapital muss vollständig als Bar-Einlage vorliegen. Sacheinlagen sind bei der UG nicht erlaubt.
  • Ein schriftlicher Gesellschaftsvertrag oder ein vereinfachtes Musterprotokoll ist notwendig, das notariell beurkundet wird.
  • Die UG muss ihren Sitz in Deutschland haben; ein Postfach als Geschäftsadresse ist nicht zulässig.
  • Der Firmenname muss zwingend den Zusatz „UG (haftungsbeschränkt)“ enthalten und darf nicht irreführend sein.
  • Nach der notariellen Beurkundung erfolgt die Eintragung im Handelsregister. Erst danach gilt die UG als rechtsfähige Gesellschaft.
  • Zusätzliche Behördenanmeldungen bei Gewerbeamt, Finanzamt, IHK oder HWK sowie der Berufsgenossenschaft sind Pflicht für die vollständige Registrierung.

Diese Voraussetzungen schaffen eine solide Basis, um deine UG schnell, sicher und rechtlich einwandfrei zu gründen.

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Schritt-für-Schritt-Anleitung: UG gründen

Die Gründung einer Unternehmergesellschaft (UG) erfolgt in mehreren wichtigen Schritten. Hier erfährst du, wie du deine UG erfolgreich und rechtssicher gründest.

1. Geschäftsidee definieren und Firmennamen prüfen

Formuliere deine Geschäftsidee klar und recherchiere bei der Industrie- und Handelskammer (IHK), ob dein Wunschname für die UG frei und zulässig ist. Der Name muss den Zusatz „UG (haftungsbeschränkt)“ enthalten und darf weder irreführend noch bereits vergeben sein.

2. Gesellschaftsvertrag erstellen oder Musterprotokoll nutzen

Für die Gründung brauchst du einen schriftlichen Gesellschaftsvertrag, der notariell beurkundet wird. Bei einzelnen Gründer:innen oder bis zu drei Gesellschafter:innen kannst du das vereinfachte Musterprotokoll verwenden, um Kosten und Aufwand zu sparen. Bei komplexeren Strukturen empfiehlt sich ein individueller Vertrag, der z.B. Regelungen zum Geschäftsanteil oder zur Geschäftsführung genau festlegt.

3. Notartermin vereinbaren

Vereinbare einen Termin beim Notar – persönlich oder inzwischen auch online via Videokonferenz. Dort wird der Gesellschaftsvertrag oder das Musterprotokoll formell beurkundet. Alle Gründer:innen und der Geschäftsführer müssen anwesend sein oder sich vertreten lassen.

4. Geschäftskonto eröffnen und Stammkapital einzahlen

Nach Beurkundung eröffnest du ein Geschäftskonto auf den Namen der UG und zahlst das vereinbarte Stammkapital vollständig als Bareinlage ein (Sacheinlagen sind bei der UG nicht zulässig). Der Einzahlungsbeleg dient dem Notar als Nachweis für die spätere Anmeldung.

5. Anmeldung beim Handelsregister

Der Notar reicht alle erforderlichen Unterlagen beim Amtsgericht ein, um die Eintragung der UG ins Handelsregister zu veranlassen. Die UG entsteht rechtlich erst mit der Eintragung und ist dann voll geschäftsfähig.

6. Gewerbeanmeldung beim zuständigen Amt

Ist die Handelsregistereintragung abgeschlossen, meldest du dein Gewerbe beim örtlichen Gewerbeamt an. Der Gewerbeschein wird meist persönlich durch den Geschäftsführer beantragt. Das Amt informiert anschließend andere Behörden automatisch.

7. Steuerliche Erfassung beim Finanzamt

Nach der Gewerbeanmeldung erhältst du Post vom Finanzamt mit einem Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Nach Ausfüllen bekommst du deine Steuernummer, die für Umsätze, Steuererklärungen und Rechnungserstellung erforderlich ist.

8. Weitere Pflichtanmeldungen

Melde deine UG bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK), der Berufsgenossenschaft sowie dem Transparenzregister an. Diese Behörden sind wichtige Partner für deine Unternehmensführung und gesetzliche Pflichten.

Mit dieser ausführlichen Anleitung bist du bestens vorbereitet, um deine Unternehmergesellschaft schnell, sicher und korrekt zu gründen. So steht deinem erfolgreichen Start nichts im Weg!

Kosten der UG-Gründung

Was kostet es, eine UG zu gründen?

Die Gründung schlägt in der Regel mit Kosten zwischen 300 € und 800 € zu Buche. Die wichtigsten Posten sind:

  • Notarkosten: ca. 100–400 €
  • Gebühren für das Handelsregister: ca. 150 €
  • Gewerbeanmeldung: ca. 20–50 €
  • Sonstige Verwaltungsgebühren: ca. 30–100 €

Tipps zum Sparen bei der Gründung:

  • Nutze das Musterprotokoll, um Notarkosten zu reduzieren
  • Prüfe die Möglichkeit der Online-Gründung, um Zeit und Geld zu sparen

UG online gründen

Vorteile und Ablauf der Online-Gründung: Seit 2022 kannst du eine UG auch online gründen. Der gesamte Prozess – von der Beurkundung beim Notar per Videokonferenz bis zur Anmeldung beim Handelsregister – kann digital erfolgen. Das spart Zeit, reduziert Papierkram und ist besonders praktisch für Gründer:innen, die flexibel bleiben möchten.

Umwandlung der UG in eine GmbH: Sobald die UG Rücklagen in Höhe von 25.000 € gebildet hat, kann sie in eine GmbH umgewandelt werden. Das bietet Vorteile wie ein besseres Image und mehr Finanzierungsmöglichkeiten.

Fazit

Die UG (haftungsbeschränkt) ist die ideale Rechtsform für Gründer:innen, die mit geringem Startkapital unkompliziert durchstarten und gleichzeitig persönliche Haftungsrisiken vermeiden wollen. Besonders attraktiv ist sie für:

  • Solo-Gründer:innen und Freiberufler:innen, die ihr Unternehmen alleine und kostengünstig aufbauen möchten.
  • Start-ups und kleine Teams, für die Flexibilität, eine schnelle Gründung und niedrige Kapitalanforderungen entscheidend sind.
  • Gründer:innen mit wenig Eigenkapital, da schon ab 1 € Stammkapital gegründet werden kann – perfekt für Geschäftsideen, die ohne große Anfangsinvestitionen auskommen.
  • Testphasen und Nebenprojekte, bei denen der Geschäftsbereich zunächst im kleinen Rahmen erprobt werden soll.
  • Juristische Personen, die eine Tochtergesellschaft gründen möchten, um Risiken besser abzusichern oder eine neue Geschäftsidee auszuprobieren.

Die UG eignet sich besonders für alle, die professionelle Strukturen und Haftungsschutz suchen, aber noch nicht die finanziellen Mittel für eine GmbH aufbringen können oder wollen. Sie ist eine moderne Lösung für Gründer:innen, die flexibel bleiben möchten und später einfach auf eine GmbH umsteigen können, sobald das Unternehmen wächst und weiteres Kapital aufgebaut wird.

Wer also schlank, digital und rechtssicher starten will – ob allein, im Team oder als bestehendes Unternehmen – findet in der UG eine praxistaugliche, kostengünstige und risikoarme Option für die Selbstständigkeit in Deutschland.

FAQ

Ist eine UG buchführungspflichtig?

Ja, die UG ist zur doppelten Buchführung verpflichtet. Du musst jährlich eine Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung erstellen und den Jahresabschluss im Bundesanzeiger veröffentlichen.

Welche laufenden Kosten entstehen nach der Gründung einer UG?

Regelmäßige Ausgaben sind:

  • Steuerberatung und Buchhaltung
  • IHK-Mitgliedsbeitrag
  • Kosten für den Jahresabschluss
  • Geschäftskonto-Gebühren
  • Versicherungen (z. B. Betriebshaftpflicht)

Was passiert, wenn das Stammkapital aufgebraucht ist?

Bei Verlust des Stammkapitals muss die Geschäftsführung handeln. Bei Zahlungsunfähigkeit besteht Insolvenzantragspflicht. Die UG muss zudem Rücklagen bilden, bis 25.000 € erreicht sind.

Ist eine spätere Umwandlung der UG in eine GmbH möglich?

Ja, sobald Rücklagen in Höhe von 25.000 € angesammelt wurden, lässt sich die UG in eine GmbH überführen. Dafür ist ein notarieller Beschluss notwendig und der Gesellschaftsvertrag muss entsprechend angepasst werden.

Wer haftet bei Fehlern oder Schulden der UG?

Die Haftung ist grundsätzlich auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt. Bei grober Fahrlässigkeit oder Pflichtverletzungen kann die Geschäftsführung persönlich haftbar gemacht werden.

Kann ich als Einzelperson eine UG gründen?

Ja, die UG eignet sich sowohl für Einzelgründer:innen als auch für Teams. Auch juristische Personen können Gesellschafter sein.

Gibt es steuerliche Vorteile bei der UG?

Die UG unterliegt Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und ggf. Umsatzsteuer. Steuerliche Vorteile gegenüber anderen Rechtsformen gibt es meist nicht, aber die Trennung von Privat- und Unternehmensvermögen ist ein Pluspunkt.

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