Als ich mit 16 Jahren meinen ersten Job bekam, gab ich jedes Gehalt aus, sobald ich es in den Händen hielt. Ich war so begeistert, Geld zu haben, dass mir der Gedanke ans Sparen gar nicht in den Sinn kam. Jahre später, als ich bereits ausgezogen war und mich um meine eigenen Finanzen kümmern musste, schlug ich immer noch jeden Ratschlag zum Sparen oder Investieren aus. Mein zukünftiges Ich würde das schon hinbekommen.
Eine meiner größten Hürden war, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Ich wollte das Geld nicht einfach irgendwohin stecken - ich musste sorgfältig recherchieren, was Zeit erforderte, die ich nicht hatte. Leider hat mich mein Zögern eine Menge gekostet. Hätte ich nur drei Jahre früher angefangen, hätte ich vielleicht doppelt so viel Geld gespart, wie ich jetzt habe.
Ich möchte nicht, dass ihr meine Fehler wiederholt. Deshalb habe ich drei fiktive Profile von verschiedenen Arten von Anlegern und Sparern erstellt. Wenn du nicht weißt, wo du mit dem Investieren anfangen sollst, hoffe ich, dass dies deine Fantasie anregt.
Keines dieser Beispiele sollte buchstabengetreu befolgt oder als Ratschlag zum Investieren verstanden werden: Investieren ist immer mit einem Risiko verbunden, und du musst deine eigenen Entscheidungen treffen. Sieh sie stattdessen als Ausgangspunkt für deine eigene persönliche Sparreise.
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Der/die Vorsichtige ist nicht dumm: Er/sie weiß, dass Investitionen riskant sind, und er/sie hat keine Lust, seine/ihre Ersparnisse wild schwanken zu sehen. Es geht ihm/ihr um langsames, stetiges Wachstum.
Und so sieht der Sparplan aus:
80% Marktbreite ETFs
20% Sektor-ETFs
0% Aktien
0% Kryptowährungen
Dieser Sparplan wurde mit einem Gedanken entworfen: Niemand schlägt den Markt. ETFs auf den breiten Markt, wie der S&P 500 oder der MSCI World Index, ermöglichen die größtmögliche Diversifizierung. Mit einem kleinen Anteil an Branchen-ETFs kann dieser Anleger in etwas investieren, an das er glaubt: Vielleicht ist es ein ETF auf saubere Energien, ein ETF auf den Gesundheitssektor oder einer der vielen Indizes, die ein ganzes Land abbilden, wie der MSCI Germany ETF.
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ETFs sind toll, aber was ist, wenn du den nächsten Tesla oder Apple verpasst? Und was ist mit Kryptowährungen? Für Unentschlossene ist es schwer, sich zwischen verschiedenen Risikostufen zu entscheiden. Zum Glück muss man das nicht. Indem sie/er in jede dieser Anlageklassen einen Zeh hineinsteckt, profitiert sie/er von den Vorteilen aller Klassen.
So sieht der Sparplan aus:
50% Marktbreite ETFs
25% Sektor-ETFs
20% Aktien
5% Kryptowährungen
Die Hälfte dieses Sparplans bildet immer noch den Markt ab, was eine Basis mit geringer Volatilität bildet. Je risikoreicher die Anlageklasse, desto weniger investiert der Anleger in sie. Die 5 %, die er in Kryptowährungen investiert, mögen nicht viel erscheinen. Wenn sich diese Allokation jedoch besser entwickelt als der Markt, kann sie einen großen Unterschied im Portfolio ausmachen. Und wenn sie untergeht, kann der Rest des Portfolios das möglicherweise wieder wettmachen.
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Abenteuerlustige Menschen wissen eines: Sie werden nicht ewig leben. Die Zukunft ist nie garantiert, und auf Nummer sicher zu gehen ist langweilig. Sie haben keine Angst vor Risiken: Ihr zweiter Vorname ist YOLO. Sie geben großen Gewinnen den Vorzug vor langfristigem Wachstum.
Ihr Sparplan sieht so aus:
0% Marktbreite ETFs
10% Sektor-ETFs
60% Einzelaktien
30% Kryptowährungen
Dieses Portfolio wird mit ziemlicher Sicherheit volatil sein. Täglich sind Schwankungen von mehreren Prozent zu erwarten. Die 10%, die in Sektor-ETFs investiert sind, sorgen für ein wenig Stabilität, aber auch diese können jeden Tag um mehrere Prozentpunkte steigen und fallen. Doch der/die abenteuerlustige Anleger:in kann damit leben. Wenn eine Wette aufgeht - z. B. wenn sich der Wert eines Krypto-Coins verdoppelt - können die Verluste bei anderen Anlagen mehr als ausgeglichen werden. Das Risiko ist hoch, die potenzielle Belohnung aber auch.
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